„Medizintechnikunternehmen dürfen nicht weiter überreguliert werden“
Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss tauscht sich mit Branchenvertretern aus
Sulz am Neckar – Auf ihrer Sommertour widmete sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Maria-Lena Weiss einen Tag dem Thema Gesundheit und traf sich zusammen mit ihrem Kollegen aus dem Gesundheitsausschuss, Alexander Föhr, auch mit Vertretern der Medizinproduktebranche in Sulz bei der VBM Medizintechnik GmbH. Mit dabei Vertreterinnen und Vertreter des gastgebenden Unternehmens, der Reger Medizintechnik GmbH sowie Yvonne Glienke, Geschäftsführerin der MedicalMountains GmbH.
Die Medizintechnik steht durch die europäischen Medizinprodukte-Verordnung MDR weiter unter Druck. „Wir beschäftigen uns schon seit 12 Jahren mit den Auswirkungen der MDR-Regulierung auf die Unternehmen“, verdeutlichte Yvonne Glienke, Geschäftsführerin der MedicalMountains GmbH. 2013 lag das erste Positionspapier der Clusterinitiative mit konkreten Verbesserungsvorschlägen vor. Gleichwohl liegt eine für alle handhabbare Ausgestaltung der Regularien noch fern. Es sei ihr großer Wunsch, „mehr Praxis in Gesetzgebungsverfahren einzubeziehen“, appellierte Yvonne Glienke. Praktikerinnen und Praktiker wie jene sollten involviert werden, die an diesem Tag bei VBM Medizintechnik GmbH mit am Tisch saßen.
Die VBM Medizintechnik GmbH stellt Lösungen für das Atemwegsmanagement, Zubehör für Anästhesie und Intensivpflege sowie sogenannte „Tourniquet Systeme“ her. Geschäftsführerin Carina Bertram berichtete, dass das Produktportfolio nicht mehr die einstige Vielfalt habe. Wie bei den meisten Unternehmen auch, sei der Bestand zuvor betriebswirtschaftlich analysiert und Produkte gestrichen worden. Ebenso werde aus dem Sortiment nicht mehr alles in der EU angeboten – ein Trend, der sich mittlerweile bei vielen Branchenakteuren manifestiert habe. Für Neuzulassungen seien vor allem die USA attraktiver geworden. Yvonne Glienke sah die Gefahr, dass innovative Behandlungsmethoden künftig nicht mehr in der EU verfügbar sein könnten.
Maria-Lena Weiss und Alexander Föhr nahmen etliche Impulse mit. In Berlin sei „das Thema gut und laut angekommen, auch ressortübergreifend“, betonte Alexander Föhr. Auch Maria-Lena Weiss stellte fest, dass die Sensibilität gestiegen sei. „Wir wissen auch, dass in dieser Frage überwiegend Brüssel tätig werden muss, der Handlungsspielraum in Berlin ist eingeschränkt. Dennoch werden wir unseren Einfluss auf die neue Kommission in Brüssel geltend machen, um Verbesserungen zu erwirken. Damit schützen wir unseren Industriestandort in der MedTech-Branche aber auch das Wohl der Patientinnen und Patienten.“