Simulation: Wertvolle Werkzeuge für die Medizintechnik

Symposium am 05. März beleuchtet Möglichkeiten von klinischen Studien bis Reinigung

Tuttlingen – Den Unternehmen stehen wertvolle Werkzeuge zur Verfügung, Prozesse und Produkteigenschaften immer exakter vorherzusagen – zu wenige aber machen von ihnen Gebrauch: Bei der zweiten Auflage von „Daten statt raten: Wie Simulation und Data Analytics die Medizintechnik-Branche auf ein neues Level heben“ am 5. März in Tuttlingen beleuchten Referenten aus Forschung und Industrie den Stand der Technik und praxiserprobte Anwendungen. Das Symposium ist eine gemeinsame Veranstaltung der MedicalMountains GmbH und des Medical Solution Center CASE4Med.

Das Potenzial digitaler Lösungen erkennen und ausschöpfen

Erfüllen Medizinprodukte die in sie gesteckten Erwartungen? Verhalten sie sich genau so wie beabsichtigt? Wie leistungsfähig und sicher sind sie in der praktischen Anwendung? Diese Fragen kommen bei Herstellern mehr als einmal auf – sei es ganz zu Beginn, wenn neue Ideen in die Produktentwicklung einfließen, oder später, sobald Tests durchgeführt oder Daten im klinischen Einsatz gesammelt werden. Mussten solche Erkenntnisse bislang nach dem Trial-and-Error-Prinzip in realen Versuchen oder durch aufwendige Studien teuer erkauft werden, eröffnen Data Analytics und Simulation zeit- und kostensparende Wege zu aussagekräftigen Ergebnissen, die klassische Ansätze wirkungsvoll ergänzen können. Davon zeichnet das Symposium anhand zahlreicher Beispiele ein aktuelles Bild.

Die drei Themenblöcke werfen Schlaglichter auf verschiedene Phasen eines Produktlebens. Den Beginn markiert „Simulation in Entwicklung und Praxis“. Der Fokus liegt auf digitalen Zwillingen und ihrem Potenzial, den Entwicklungs- und Testaufwand zu senken oder Produktionsprozesse zu optimieren. „Reinigungssimulation“ war bereits im vergangenen Jahr Teil des Programms und nimmt diesmal eine ganze Session ein. Hier geht es um grundlegende Fragestellungen, wie Reinigungsvorgänge simuliert werden können, aber auch um konkrete Anwendungen, die anhand von Best-Practice-Beispielen dargelegt werden. Ein weiteres überaus spannendes Feld verbirgt sich hinter „Virtuellen klinische Studien“. „In silico“ holt gegenüber klassischen „In vivo“-Verfahren immer mehr auf. Vor allem können solche Ansätze das Potenzial klinischer Studien erweitern und auf risikoarme Weise wichtige Rückschlüsse für die Entwicklung von Produkten und deren zu erwartende Wirksamkeit geben. Vor, während und nach dem Symposium bleibt den Teilnehmenden ausreichend Zeit, in den Dialog zu gehen und die einzelnen Punkte zu vertiefen.

Hochtechnologie für jede Unternehmensgröße

„Das Symposium vermittelt greifbare Ansätze und macht Simulation nahbar“, sagt Yvonne Glienke, Geschäftsführerin der MedicalMountains GmbH, denn es sei von fundamentaler Bedeutung, niemanden von der Entwicklung abzuhängen. „Die Hochtechnologie kann und darf keine Frage der Betriebsgröße sein“, so Yvonne Glienke. Gerade kleine und mittlere Medizintechnik-Unternehmen mit beschränkten Ressourcen könnten am meisten davon profitieren. Das sieht Dr. Andreas Wierse (CASE4Med) ähnlich: „Es ist höchste Zeit, dass auch die Unternehmen in der Medizintechnik die Vorteile der Technologien nutzen. Sie können dabei durchaus auf die Erfahrungen anderer zurückgreifen und sich auf ihre Medizintechnik-spezifischen Anforderungen konzentrieren. Genau hierauf wird das Symposium seinen Fokus legen!“

  • Das Symposium „Daten statt raten: Wie Simulation und Data Analytics die Medizintechnik-Branche auf ein neues Level heben“ findet am Dienstag, 5. März, von 10 bis 17 Uhr in der Stadthalle Tuttlingen statt. Weitere Informationen zum Programm und Anmeldemöglichkeit unter diesem Link.

Bestandsprodukte bereiten Sorge

MDR-Symposium mit der Med Alliance BW reflektiert aktuellen Stand der Implementierung

Tuttlingen – “Wir haben eine Verpflichtung, jetzt zu handeln”: Mit dieser Aussage unterstrich MedicalMountains-Geschäftsführerin Julia Steckeler die Dringlichkeit, als bei den “Brüsseler Gesprächen” die Auswirkungen der Implementierung der Medical Device Regulation (MDR) auf die Versorgungssicherheit beleuchtet wurden. Anhand eindrücklicher Beispiele zeigte sie auf, dass bewährte Bestandsprodukte bereits fehlen oder drohen, verloren zu gehen.

Auch wenn das Europäische Parlament vor kurzem deutliche Kritik am Umsetzungsstand der MDR geäußert hat: Die Verordnung bewegt sich aufgrund eines komplexen Regulierungsumfelds und unterschiedlicher Grundinteressen von Mitgliedsstaaten auf steinigem Terrain. Ortwin Schulte, Leiter des Referats Medizinproduktesicherheit im Bundesgesundheitsministerium, beleuchtete den aktuellen Stand sowie Tendenzen, die Implementierungslücken zu schließen. Mit Blick auf Bestandsprodukte gibt es auf EU-Ebene erste Diskussionen zu einer Fristverlängerung; auf nationaler Ebene wird außerdem über Artikel 97 MDR diskutiert. Zwar lautet dessen Überschrift „Sonstige Nichtkonformität“, jedoch wäre es grundsätzlich denkbar, dadurch Bestandsprodukte trotzdem verkehrsfähig zu halten, sofern „kein unvertretbares Risiko“ damit verbunden ist und der Hersteller nachweisen kann, dass er frühzeitig alles in seiner Verantwortung liegende unternommen hat, um rechtzeitig eine Zertifizierung zu erreichen.
Dass die Zeit drängt, legte Ortwin Schulte mit Zahlen aus einer Konferenz der Koordinierungsgruppe Medizinprodukte (MDCG) mit Vertretern Benannter Stellen dar: Um rechtzeitig im Mai 2024 die Rezertifizierung abzuschließen zu können, wären 7.000 MDR-Anträge von Unternehmen erforderlich – aktuell seien es lediglich rund 4.000. Darunter sei zudem ein erheblicher Anteil nicht zertifizierungsfähig.

Fehlende klinische Daten wurden als häufiges Manko genannt. Dieser Eindruck spiegelt sich in anderen EU-Ländern wider, wie das Gespräch von MedicalMountains-Geschäftsführerin Julia Steckeler mit Alessia Frabetti (KIWA-CERMET, Italien) und Alexey Shiryaev (DNV Product Assurance AS, Norwegen) zeigte. „Ziehen Sie alle verfügbaren Daten aus verschiedenen Quellen heran“, empfahl Alexey Shiryaev, um genug Aussagekraft zu generieren. Wie Alessia Frabetti berichtete, seien die ihr vorliegenden Anträge noch oftmals zu nah an den alten Richtlinien. Wichtig sei jedoch, die MDR „auf neue Weise zu lesen und als neues Schema zu sehen“.

Die nachmittägliche Dialogrunde vertiefte die Themen aus Sicht von Herstellern und deutschen Benannten Stellen. Linda Krziwon (Christoph Miethke GmbH & Co. KG) zeigte den Interessenkonflikt vieler auf: Auf der einen Seite gebe es Produkte, bei denen eine Abkündigung ernsthaft in Betracht gezogen werde, auf der anderen aber die ethische Verantwortung, sie im Bestand zu belassen, „weil es keine Alternative gibt“. Bei Bedarf werde man retrospektive Daten sammeln, obwohl klar sei: „Wenn ein Produkt sicher ist, wird auch eine Anwenderbefragung nichts daran ändern.“ Corina Matzdorf (ulrich medical) schlug vor, mit der Akteneinreichung das Recht zu erhalten, weiter am Markt bleiben zu dürfen – wie es bei Umstellung auf die aktuelle Regulation im Pharmabereich ermöglicht wurde. Wie Manfred Appel (TÜV SÜD Product Service GmbH) sagte, sei es im Einzelfall möglich, Produkte unter Auflagen freizugeben. Selbstverständlich müssten dabei Sicherheit und Performance genauso gewährleistet sein wie bei einer vollständigen, regulären Zertifizierung. Mit Blick auf die zahlreichen Guidances zur MDR erinnerte Harald Rentschler (mdc medical device certification GmbH): „Mit vielen MDCG-Papieren werden die Erwartungen hochgeschraubt und wir als Benannte Stellen müssen sie weitergeben“ Er plädierte, für eine sinnvolle Umsetzung „vernünftige Übergangsfristen“ zu etablieren.

Bei allen Hürden: Julia Steckeler hatte bereits zu Beginn den rund 100 Teilnehmern vor Ort und an den Monitoren angekündigt, dass es bei dem Symposium „Lichtblicke“ geben werde – und zwar konkrete Unterstützungsangebote in Form der Med Alliance BW, einer im Rahmen des „Forum Gesundheitsstandort BW“ geförderten landesweiten Experteninitiative. Deren aktive Mitgliedsunternehmen stellten eigens erarbeitete Ergebnisse für PMCF und Material Compliance sowie Zwischenstände bei den Themen Biokompatibilität, Lieferantenmanagement und internationaler Zulassung vor. Sie steckten „Ressourcen in die gemeinsame Erarbeitung von Lösungsansätzen, die anderen helfen“, erinnerte Julia Steckeler. Die Branche wolle die MDR gut umsetzen, sie wolle dabei aber auch innovativ sein, gute Produkte und Vielfalt am Markt halten: „Aus Überzeugung und Entschlossenheit, das Richtige zu tun.“ Dass eine Verlängerung der Übergangsfrist hier keine Lösung darstelle, solange die Zertifikate trotzdem spätestens im Mai 2024 auslaufen, sei dringend zu beachten. Julia Steckeler unterstrich, dass es dringend an Zeit bedürfe, nachhaltige Lösungen für Bestands- und Nischenprodukte zu entwickeln und zu etablieren. Zeit könne schnell gewonnen werden, indem auslaufende Zertifikate unter den alten Richtlinien unbürokratisch verlängert würden. „Langfristig braucht es aber wirkliche Lösungen, um die Vielfalt an lebenswichtigen, sicheren und innovativen Medizinprodukten in Europa zu erhalten“, so die MedicalMountains Geschäftsführerin.

“Endlich” ist das Wort der Stunde

MedicalMountains GmbH zieht Bilanz nach der MedtecLIVE with T4M

Szene am Messestand

Tuttlingen/Stuttgart– Mitten in Halle 10, mitten im Geschehen der MedtecLIVE with T4M war der von MedicalMountains GmbH und Technology Mountains e.V. organisierte Gemeinschaftsstand nicht zu übersehen: Sowohl die Organisatoren als auch die Mittaussteller ziehen nach den drei Tagen in Stuttgart ein positives Fazit.

„Endlich“: Dieses Wort war regelmäßig zu hören. Endlich wieder persönliche Begegnungen, endlich wieder Kontakte knüpfen, endlich wieder gemeinsam Ideen schmieden. Als Anlaufpunkt hierfür hatten etliche Besucher den Mountains-Gemeinschaftsstand ins Auge gefasst. Die 21 Mitaussteller deckten ein breites Spektrum an Technologien und Dienstleistungen ab; sie boten somit immer gute Anknüpfungspunkte für Gespräche. „Es hat einfach Spaß gemacht, diesen Auftritt vorzubereiten und zu realisieren“, blickt Melanie Gebel von der MedicalMountains GmbH auf drei ebenso anstrengende wie gelungene Messetage zurück. Gelungen vor allem angesichts der Rückmeldungen der Mitaussteller. „Perfekte Organisation durch MedicalMountains, die es uns ermöglicht hat, uns auf unser Messegeschäft zu konzentrieren“, bilanziert beispielsweise Timo Weiland von der Novineon CRO GmbH. „Die gemeinsame Präsenz auf der MedtecLIVE with T4M war für uns spitze“, bringt es Bernd Gottschalk von der der Hahn Automation GmbH auf den Punkt.

Als Ausdruck des Netzwerkgedankens war am Stand gut sichtbar der Satz „Gemeinsam spitze in Medizintechnik“ angebracht worden. Diese Worte erhielten am letzten Messetag eine landesübergreifende Bedeutung, als Vertreter der baden-württembergischen und bayrischen Wirtschaftsministerien zu Gast waren. Sie hatten zuvor an der Diskussionsrunde zu „Trends in der Medizintechnik – Chancen und Herausforderungen“ teilgenommen, die von MedicalMountains-Geschäftsführerin Julia Steckeler mitmoderiert worden war. „Der Besuch war nochmal ein Highlight für uns und ebenso ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Mitaussteller“, so Melanie Gebel. Bei ihr beginnen nun bereits die Vorbereitungen für 2023 – oder, um es mit den Worten von Ralf Kittel (Contact Software GmbH) auszudrücken: „Tolle Veranstaltung. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!“

Gemeinsam SPITZE beim Innovation Forum Medizintechnik 

Teilnehmer-Registrierung für die 14. Auflage ist geöffnet

InnovationForum 2021

Tuttlingen – Sämtliche Ausstellerflächen sind vergeben, das Programm nimmt Konturen an – die Teilnehmerregistrierung ist eröffnet: Das nächste Innovation Forum Medizintechnik wirft seine Schatten voraus. Die 14. Auflage steht unter der Motto “Gemeinsam SPITZE in Medizintechnik – Impulse. Ideen. Innovationen”.

Impulse erhalten, Ideen generieren, Innovationen verwirklichen: Einmal mehr soll die Veranstaltung in der Tuttlinger Stadthalle ideale Voraussetzungen bieten, wegweisendes Wissen zu erhalten und die passenden Partner zu gewinnen. Ein Baustein dafür ist bereits fix: Sämtliche Ausstellerflächen sind vergeben. Mehr als 60 Unternehmen und Institutionen präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen. Eine vollständige Liste ist auf der Webseite abrufbar.

Die forumsbegleitende Ausstellung spiegelt etliche der Fokusthemen des Tages wider. Dazu zählen Künstliche Intelligenz und Robotik, Additive Fertigung, Materialien und Werkstoffe, Digitalisierung, innovative Produktionsprozesse, Sensorik und Messtechnik – Aspekte, die auch bei den Vorträgen im Mittelpunkt stehen werden. Die Keynotes halten Prof. Dr. med. Wolfram Lamadé (Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Helios Klinikum Pforzheim GmbH) und Frank Dzukowski (Leiter Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamanagement am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf).

Die Teilnehmerregistrierung ist geöffnet, sodass sich alle Interessierten schon ihr Ticket für das Branchenevent am 20. Oktober 2022 sichern können. Dabei lässt sich bis zum 14. September Geld sparen, denn bis dahin gilt der Frühbucherrabatt!

Direkt zur Anmeldung geht es über diesen Link!

MDR: Rechtsrahmen erweist sich als praxisuntauglich

Umfrage von MedicalMountains, SPECTARIS und DIHK veröffentlicht

Tuttlingen/Berlin – Ob chirurgische Instrumente, Produkte der Orthopädie oder Seh- und Hörhilfen: Viele Medizinprodukte werden als Folge der neuen EU-Verordnung für Medizinprodukte schon jetzt vom Markt genommen, zahlreiche weitere werden spätestens 2024 verschwinden. Die Vielfalt an Produkten in Europa droht kleiner zu werden, in einigen Fällen werden sich keine Alternativen am Markt finden lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) mit MedicalMountains GmbH und dem Deutschen Industrieverband SPECTARIS, für die 378 Hersteller von Medizinprodukten nach Geltungsbeginn der EU-MDR ihre Antworten abgegeben haben.

Die MDR gilt seit dem 26. Mai vergangenen Jahres verbindlich für die Hersteller von Medizinprodukten in der EU. Durch sie wurden jahrzehntelang etablierte Prozesse des Inverkehrbringens und der Bereitstellung von Medizinprodukten auf dem Markt abgelöst.

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die MDR für die Hersteller von Medizinprodukten an vielen Stellen nicht praxistauglich ist“, sagt Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik bei SPECTARIS. Zahlreiche Bestandsprodukte werden vom Markt genommen – und zwar in allen der 21 abgefragten Anwendungsgebieten. In 16 Anwendungsgebieten beziehungsweise Produktgruppen streicht mindestens die Hälfte der darin tätigen Unternehmen einzelne Produkte, ganze Produktlinien oder gar komplette Sortimente, wie zum Beispiel in der Orthopädie oder bei den klassischen chirurgischen Instrumenten. „Stehen aber bestimmte Nischenprodukte für die medizinische Versorgung nicht mehr zur Verfügung, könnte das zu einem vermehrten Einsatz von Produkten führen, die für diesen Zweck nicht zugelassen sind“, so Leonhard weiter. „Ganz abgesehen von einer schwierigen Versorgungslage, denen bestimmte Patientengruppen, wie etwa Kinder ausgesetzt sind.“

Die Umfrageergebnisse zeigen zudem negative Auswirkungen der MDR auf die Innovationstätigkeit der Betriebe: „Bei fast jedem zweiten Betrieb (46 Prozent) liegen Innovationsprojekte aufgrund der MDR auf Eis,“ erklärt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Ein Fünftel der Unternehmen (19 Prozent) weicht bei der Erstzulassung ihrer medizintechnischen Innovationen aufgrund der MDR auf andere Märkte, wie etwa die USA oder Asien aus. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie entscheidend eine leistungsfähige Gesundheitswirtschaft nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht ist. Die Politik muss daher den Erhalt der Wettbewerbs- und Innovationskraft der Medizintechnik-Branche stärker in den Blick nehmen – das hat positive Effekte auf die Gesundheitsversorgung in der EU“, betont Dercks.

Weiterhin erschweren strukturelle Probleme die Implementierung des kompletten MDR-Systems. Die Zusammenarbeit mit den sogenannten „Benannten Stellen“, die für den Marktzugang von Medizinprodukten notwendig sind, ist erheblichen Hindernissen ausgesetzt. Die Firmen verzeichnen nicht nur deutliche Kostensteigerungen von durchschnittlich 100 Prozent bei der Einbindung einer Benannten Stelle, sondern auch eine deutliche Verlängerung der Bewertungsverfahren, die sich zeitlich mehr als verdoppeln. In der Folge verzögert sich die Bereitstellung der Produkte massiv. Insbesondere den kleinen Unternehmen bereiten die hohen Zertifizierungskosten große Schwierigkeiten. „Neben Kosten und Dauer sind es auch die fehlenden Kapazitäten bei den Benannten Stellen, die grundsätzlich als großes Hindernis in Hinblick auf die Zusammenarbeit genannt werden“, sagt Julia Steckeler, Geschäftsführerin der MedicalMountains GmbH. „Zum Zeitpunkt der Befragung waren EU-weit noch immer weniger als die Hälfte der ursprünglich geplanten 59 Benannten Stellen (aktuell sind es 28) für die Zertifizierung der Produkte unter neuem Recht benannt. Dies führt zu substantiellen Engpässen bei der notwendigen Erneuerung der Produktzertifikate unter der MDR und erfordert schnelle, aber auch nachhaltige Lösungen, die das System dauerhaft funktionsfähig machen.“
Aus Sicht der Industrie besteht dringender Anpassungsbedarf der MDR durch den Gesetzgeber. DIHK, MedicalMountains und SPECTARIS sprechen sich daher für umfassende Handlungsempfehlungen aus: All Alt-Zertifikate, die zum Stichtag 26. Mai 2024 nachweislich nicht in die MDR überführt werden können, sollten unbürokratisch verlängert werden, um so die Verfügbarkeit dieser Produkte weiter zu gewährleisten. Die Politik sollte zudem pragmatische Lösungen schaffen, die eine verlässliche Implementierung der MDR ermöglichen. Hierzu zählen neben dem Ausbau der Benannten Stellen auch die bestmögliche Nutzung ihrer Ressourcen. Des Weiteren sind insbesondere die Erarbeitung von Sonderregelungen für Nischenprodukte und pragmatischere Bewertungsansätze für bewährte Bestandsprodukte notwendig, vor allem auch mit Blick auf die geforderten klinischen Daten. Die entsprechenden Studien seien wegen ethischer Bedenken oder aufgrund fehlender Prüfärzte oft gar nicht durchführbar.


Die Umfrage kann über diesen Link kostenfrei angefordert werden.

 

MedtecLIVE with T4M: “Mountains” im Mittelpunkt

Gemeinschaftsstand spiegelt neues Erscheinungsbild wider

Tuttlingen/Stuttgart – Noch bis zum morgigen Donnerstag sind die Türen der MedtecLIVE with T4M geöffnet – und mitten in Halle 10 erheben sich die “Mountains”: An dem von TechnologyMountains e.V. und MedicalMountains GmbH organisierten Gemeinschaftsstand heißen wir und die 21 Mitaussteller Sie willkommen!

Auf rund 160 Quadratmetern vereinen Technologieführer und Dienstleister ein Portfolio, das nahezu die gesamte Wertschöpfungskette eines Medizinproduktes und wichtige begleitende Verfahren abdeckt – somit die ideale Gelegenheit, auf einen Schlag ein umfassendes Bild zu erhalten, was die Branche auszeichnet und antreibt. Dazwischen ist ausreichend Platz, Gespräche zu führen und gemeinsame Themen bei einer Tasse Kaffee oder anderen Getränken zu vertiefen. Zu finden ist der Gemeinschaftsstand auf Fläche 10-442 – oder anders ausgedrückt: im Mittelpunkt der Halle, im Brennpunkt des Geschehens. Wir und unsere Mitaussteller freuen uns auf Ihren Besuch!

Die Aussteller am MedicalMountains-Gemeinschaftsstand in alphabetischer Reihenfolge:

  • Apium Additive Technologies GmbH
  • CleanControlling Medical GmbH & Co. KG
  • Contact Software GmbH
  • DBK EMS GmbH & Co. KG
  • DITABIS Digital Biomedical Imaging Systems AG
  • DITF Denkendorf
  • DMT Produktentwicklung GmbH
  • HAHN Automation Süd GmbH
  • HAILTEC GmbH
  • ITV Denkendorf Produktservice GmbH (ITVP)
  • LPW Reinigungssysteme GmbH
  • majesty GmbH
  • MS Ultraschall Technologie GmbH
  • novineon CRO GmbH
  • Paul Büetiger AG
  • Prof. Dr. H.P.Zenner GmbH
  • ProMediPac Medical Packaging Technology
  • Quality Analysis GmbH
  • Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH
  • SAS hagmann GmbH & Co. KG
  • SHL AG

 

AIQNET präsentiert sich auf der Messe DMEA

MedicalMountains organisiert Gemeinschaftsstand

Tuttlingen/Berlin – Die MedicalMountains GmbH organisiert den Gemeinschaftsstand für AIQNET auf der DMEA in Berlin: Das digitale Ökosystem ist vom 26. bis 28. April erstmals auf Europas Leitveranstaltung zur Digitalisierung im Gesundheitswesen vertreten.

Auf der Messe Berlin präsentiert sich AIQNET gemeinsam mit der BioRegio STERN Management GmbH, die das Gesamtvorhaben koordiniert, sowie den Clustern BioLAGO e.V. und Medical Mountains GmbH. Verschiedene Projektpartner, wie die BG Klinik Tübingen, die ExB Research & Development GmbH aus Leipzig, sowie die TZM GmbH aus Göppingen und der Konsortialführer aus Leipzig, die RAYLYTIC GmbH, bieten Einblick in die Entwicklung eines offenen digitalen Ökosystems, das in Zukunft erlauben soll, medizinische Daten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) austauschbar und damit für Forschung, Diagnose und Behandlung nutzbar zu machen. Auf der DMEA zeigen die Experten den signifikanten Mehrwert von AIQNET – für Patienten und Kliniken.

Der AIQNET-Stand mit der MedicalMountains GmbH befindet sich in Halle 4.2, Stand D-114. Ansprechpartnerin vor Ort ist Britta Norwat.


 

Aus den Werten leitet sich das Handeln ab

Visionsprozess startet in nächste Etappe

Tuttlingen – Der von der MedicalMountains GmbH initiierte Visionsprozess für die Medizintechnik-Branche geht in die nächste Etappe: Basierend auf den Erkenntnissen der vorangegangenen Monate, werden in diesem Jahr die Handlungsempfehlungen konkretisiert. Der Titel des ersten Workshops am 29. April kann gleichsam als Leitgedanke des gesamten weiteren Wegs angesehen werden: „Im Größeren denken.“


„Seien Sie mutig, denken Sie groß“: Diesen Impuls hatte Zukunftsforscher Dr. Jörg Wallner bei der Abschlussveranstaltung 2021 den Teilnehmern mit auf den Weg gegeben, offen und überzeugt an einem positiven Zukunftsbild für die Medizintechnik weiterzuarbeiten. Den Visionen Raum geben – dies geschieht in den kommenden Monaten im übertragenen Sinn, beim nächsten Workshop aber auch ganz konkret. „Wir haben insgesamt fünf Themencluster, zu denen wir gemeinsam Handlungsempfehlungen entwickeln“, berichten MedicalMountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke und Ressortleiterin Britta Norwat, „und bei dem ersten Termin geht es um regionale Identität und darum, im Größeren zu denken.“ „Im Größeren denken“ bedeutet: Die Branche ist einerseits fest verwurzelt, sowohl räumlich an ihren Standorten als auch in ihren gewachsenen betrieblichen Strukturen. Sie ist auf der anderen Seite weltoffen und „Global Player“ auf den Märkten. Diese Aspekte sind Pluspunkte aus der Vergangenheit für die Zukunft. Jedoch stellt sich auch die Frage, wie sich eine eher ländlich geprägte Region im Wettbewerb mit den globalen Hightech-Metropolen positionieren kann. Die Handlungsempfehlungen sollen eine Ausgewogenheit zwischen diesen Polen herstellen. „Ich bin gespannt, welche Ergebnisse erzielt werden“, so Yvonne Glienke.

Der Workshop ist die erste öffentliche, wenngleich nicht die einzige Veranstaltung, die 2022 bereits stattgefunden hat. In zwei Meetings sind Ideen zu Werten und einem gemeinsamen Motto gesammelt worden. „Die erstrebens- und erhaltenswerten Eigenschaften der Branche sind ganz wesentlich für die Handlungsempfehlungen“, verdeutlich Britta Norwat, „denn Werte sind Leitmotive unserer Einstellungen und damit eben auch unseres Handelns.“ Entsprechend werden sie Kernpunkte sein, um das Zukunftsbild Realität werden zu lassen. Wie in den ersten Etappen des Visionsprozesses übernimmt Elke Schlimbach (kommunika GmbH) die Moderation.

Der Workshop „Im Größeren denken“ findet am Freitag, 29. April von 09:00 bis 15:00 Uhr in der Tuttlinger Stadthalle statt. Willkommen sind Teilnehmer, die sich bereits in den Visionsprozess eingebracht haben, genauso aber auch Neueinsteiger.


Feedback fördert Forstprojekt

“Nachhaltiger Beitrag für Klima, Natur und Gesellschaft”

Tuttlingen – Rückmeldung geben und Gutes bewirken – dieser Devise folgt die MedicalMountains GmbH bei ihren  Weiterbildungsveranstaltungen: Für jedes 20. erhaltene Feedback wird in Zentralghana ein Baum gepflanzt. Die ersten Setzlinge konnten vor kurzem in Auftrag gegeben werden.


Die Aktion verfolgt einen doppelten Zweck. „Zum einen sind wir sehr dankbar für die Einschätzungen und Erfahrungen der Teilnehmer, um unseren Qualitätsstandard belegen und uns inhaltlich weiterentwickeln zu können“, sagt Ulrike Viertel-Kenar von der MedicalMountains GmbH. Zum anderen habe man sich schon seit längerem Gedanken gemacht, wie der Aspekt der Nachhaltigkeit im Unternehmen ausgebaut werden könne. Die Idee: Jedes Feedback soll einen Beitrag für ein Aufforstungsprojekt leisten. Mit „click a tree“ ist der passende Partner gefunden worden: Die Organisation mit Sitz in Radolfzell am Bodensee hat sich der Aufgabe verschrieben, in Ghana, Thailand und auf den Philippinen Bäume zu pflanzen – nicht nur, um dem Klimawandel aktiv zu begegnen, sondern auch um Lebensraum für bedrohte Tierarten sowie Vollzeitarbeitsplätze für lokale Kommunen zu schaffen. „Dieses Konzept hat uns überzeugt, weil es ‚Nachhaltigkeit‘ so widerspiegelt, wie wir sie verstehen: umfassend denken, weitsichtig handeln und Dauerhaftes bewirken“, fasst MedicalMountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke zusammen.

Als Zielland ist Ghana ausgewählt worden. In der zentral gelegenen Volta-Region werden von „click a tree“ 20 verschiedene Arten wie Affenbrot- und Niembaum, Shea-Nuss oder Mahagoni werden gesetzt, aber auch Bananenstauden, Cashewnüsse und Moringa, aus dessen Samen Öl gewonnen wird. Dieses System wird als „syntropische Aufforstung“ bezeichnet. Indem sich zwei Faktoren gegenseitig begünstigen, wächst nicht nur Wald heran, sondern auch eine Nahrungs- und Einkommensquelle für die Menschen vor Ort. Zudem wird eine Schule unterstützt, die jungen Ghanaern die Grundlagen des Unternehmertums vermittelt.

Vor kurzem sind die ersten acht Bäume im Namen der MedicalMountains GmbH gepflanzt worden. „Einen nachhaltigen Beitrag für Klima, Natur und Gesellschaft zu leisten, das spornt uns und sicher auch die Teilnehmer an“, ist Yvonne Glienke überzeugt, denn mit jeder Stimme komme man dem nächsten Stamm näher. „Die Motivation wächst“ – diese Aussage wird jedenfalls fortan eine ganz neue Bedeutung bei der MedicalMountains GmbH haben.


 

Team “Weiterbildung” stellt sich neu auf

Denise Zimmermann und Tamara Becker planen, organisieren und betreuen

Tuttlingen – Denise Zimmermann (links) und Tamara Becker sind das neue Team „Weiterbildung“ bei der MedicalMountains GmbH. Sie planen, organisieren und betreuen künftig alle Seminare, Workshops und Lehrgänge.

Seit einem dreiviertel Jahr ist Denise Zimmermann im Bereich der Weiterbildung aktiv – bislang gemeinsam mit Melanie Gebel, die sich fortan voll und ganz auf das Veranstaltungs-Management konzentrieren wird. Tamara Becker gehört seit diesem März zur MedicalMountains-Familie. In ihrer beruflichen Laufbahn hat sie bereits einige Erfahrungen bei der Vorbereitung und Durchführung von Schulungen sammeln können. Als Team gehen die beiden die Aufgaben gemeinsam an, wenngleich jeder individuelle Schwerpunkte gesetzt werden: Tamara Becker wendet sich verstärkt der Weiterbildungsplanung, sprich dem Programm 2023 zu, während Denise Zimmermann das „Daily Business“ in Händen hat. „Wir freuen uns auf die kommenden Seminare und Lehrgänge, auf die Kontakte zu Teilnehmern und Referenten“, blicken die beiden voraus, allen Beteiligten einen bestmöglichen Rahmen für gelungene Weiterbildungen geben zu können.

Ihr Kontakt zum Team “Weiterbildung”:

Denise Zimmermann
+49 7461 / 9697 2161
zimmermann@medicalmountains.de

Tamara Becker
+49 7461 / 9697 2165
becker@medicalmountains.de