TechnologyMountains weiter auf Wachstumskurs
Wegweisende Aktivitäten in der Medizin-, Mikro- und Kunststofftechnik
Tuttlingen – Nach zwei virtuellen Mitgliederversammlungen in den beiden zurückliegenden Coronajahren hatten Vorstand und Geschäftsführung des Technologieverbundes TechnologyMountains e.V. (TM) erstmals wieder in Präsenz eingeladen. In der Stadthalle Tuttlingen begrüßte der Vorstandsvorsitzende Dr. Harald Stallforth 80 Firmenvertreter aus den Industriebereichen Medizin-, Kunststoff- und Mikrotechnik.
Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen habe man im Berichtsjahr 2021 überraschend viele Entwicklungs- und Verbundprojekte zugunsten der Mitglieder auf die Beine gestellt, so Stallforth. Der 80-seitige Geschäftsbericht zeuge davon. Das Innovation Forum Medizintechnik habe sogar physisch stattfinden können, rund 450 Interessierte nahmen daran teil. Immerhin virtuell wurde das Forum „Smarte Technologien und Systeme“ durchgeführt. Bei diesen Foren kommen Unternehmer, Entwicklungsleiter und Entscheidungsträger aus der Industrie mit kreativen Wissenschaftlern aus ganz Europa zusammen. Zudem gab es 56 ExpertTables mit fast 750 Teilnehmenden. Diese Arbeitskreise seien bei TM „Geburtsstätten für weitere Projekte“, sagte Geschäftsführer Thomas Wolf. An weiteren 55 Veranstaltungen zu Themen wie Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und Produktionstechnologien nahmen rund 1.500 Mitglieder teil. Rund 1.000 Teilnehmer zählte die Geschäftsführung bei den 92 Seminaren in den Bereichen Medizin- und Kunststofftechnik, die zum größten Teil online, aber auch in hybrider Form angeboten worden waren. Letzteres werde man noch beibehalten, versprach Geschäftsführerin Yvonne Glienke, da davon auch überregionale Mitglieder profitieren. Denn deren Zahl steigt ständig. Von den 54 neuen Mitgliedsunternehmen im Jahr 2021 – TM zählt jetzt 438 Mitglieder – kommt ein Viertel aus dem gesamtdeutschen Raum, einige sogar aus den Niederlanden und der Schweiz.
Aktuell stehe im Mittelpunkt der Verbandsarbeit ein Visionsprozess für die Medizintechnik-Branche, berichtete Yvonne Glienke. Außerdem habe man die europäische Medizinprodukte-Verordnung EU-MDR im Blick, „die uns schon seit zehn Jahren beschäftigt“. Die Verordnung gefährde nicht nur Innovationen in der Medizintechnik, sondern auch Bestandsprodukte. „Da sind wir nach wie vor dran“, versicherte Yvonne Glienke, „allerdings mahlen die Mühlen der Bürokratie sehr langsam, was schwerwiegende Folgen für die Patientenversorgung haben kann“.
Wie stark das Innovations- und Technologienetzwerk geknüpft ist, machte die Vorstellung einiger aktueller Verbundprojekte mit Erfolgsgeschichte deutlich, vorgestellt von Vertretern der MedicalMountains GmbH, der Hahn-Schickard-Gesellschaft, des Kunststoff-Instituts Südwest und dem langjährigen Kooperationspartner, der Hochschule Furtwangen. Das innovative und teils öffentlich geförderte Spielfeld reicht vom Zugang zu Künstlicher Intelligenz, Entwicklungen von technologischen Branchenneuheiten, bis hin zu Kunststoff-Recycling und der Schaffung von Experimentierwelten für Kinder und Jugendliche, um sie für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern.